Ah, schön Euch zu sehen,

jetzt da die kalte Jahreszeit uns naht. Nun, da die Tage kürzer und die Nächte dunkler werden, möchte ich Euch erneut von einem Abenteuer der Spoekelbiester erzählen. Darf ich Euch einen Humpen Glühmet ordern? Sehr gut, nun denn, so lauschet meinen Worten und lasset Euch berichten von dem Abenteuer zu Hohenlockstedt.

Der neunte Monat zählte nur noch zwei Tage, als sich die Swadde Spoekelbiester am Hofe Mims und Merlins einfanden, um ihre letzte Etappe auf ihrer jährlichen Pilgerfahrt in Angriff zu nehmen. Arnvidh und sein getreues Ross erbaten in den frühsten Stunden bereits Einlass und, nach einer Stärkung mit dem schwarzen Zaubertrank, bereiteten Mim und er die zweite Kutsche vor. Die Beladung ging schnell von der Hand und als Selena und Acair mit der ersten Kutsche am Hofe eintrafen, stand der Abreise nichts mehr im Wege. Nach einer kurzen Wegesplanung und einer letzten Stärkung, wurden die Pferde schliesslich gesattelt. Kaum die Grenzen der Dithmarschen überquert, ward der kleinen Schar der Segen Götter gewiss. Die Sonne Schien und es versprach ein schöner Tag zu werden. Und dann breiteten sich auch schon die grünen Wiesen zu Hohenlockstedt vor den Spoekelbiestern aus. Die ersten Gleichgesinnten waren schon fleissig am Herrichten ihrer Lager, für die Swadde Spoekelbiester sollte jedoch noch viel Zeit ins Land verstreichen, bevor sie anfangen durften, das Zeichen Dithmarschens zu hissen. Der Grund hierfür lag bei den Landesherren zu Hohenlockstedt, die dem Drachen und seinem getreuen Helfer Igor, kurzfristig eine andere und weitaus kleinere Fläche zur Verfügung stellten. Trotz allem für die Spoekelbiester kein Problem, wussten sie doch trotzdem sich die Zeit zu vertreiben und sich ihre gute Stimmung zu bewahren, auch wenn der ein oder andere dunkle Gedanke sich versuchte einzunisten. Zur 15. Stunde ward es dann soweit und der Aufbau des heimischen Lagers begann und noch bevor die Sonne den Horizont küsste, ward die Heimstätte aufgebaut. Die letzten Einzelheiten wurden gerichtet und nach der gemeinsamen Speisung, sass man in gemütlicher Runde beisammen und liess den Tag bei einer gepflegten Partie Schietspiel und dem Genuss des Göttertranks ausklingen.

MPS in Hohenlockstedt '17Der Samstag begann in gewohnter Manier, jedoch mit trübem und ungemütlichem Wetter. Nach der Verzehrung des Frühmahls und der Stärkung mit Zaubertrank, begaben sich Mim und Arnvidh zur morgendlichen Besprechung, während Selena und Acair das Lager herrichteten und den Vorrat an Feuerholz vorbereiteten. Nach einer kurzen Weitergabe der Informationen, öffnete der Markt bereits seine Pforten und Besucher aus allen Ecken strömten auf das Gelände. Die morgendliche Eröffnungsprozession wurde begleitet von Mim und Arnvidh. Selena schälte zwischenzeitlich die Erdäpfel für das Mahl und Acair spaltete weiter das Holz. Zur 13. Stunde erwies der Seelenfänger Merlin den Swadde Spoekelbiester die Ehre mit seiner Ankunft und kurz darauf fand auch Endres den Weg ins Lager. Ihm zur Seite sein Bruder Lars, der den beschwerlichen Weg aus den Fjorden Norwegens auf sich nahm. Während Mim, Selena und Arnvidh sich um die Gäste kümmerten, vollendete Acair seine wohlbekannte Erdäpfelsuppe. Zusammen mit den Gästen wurde gespeist und ein jeder lobte die Künste des Küchenmeisters Acair. Lars, seines Zeichens ein Meister der Küche daselbst, kam nicht umhin, die Schönheit der Kochstelle zu bewundern. Doch gab es noch vieles zu tun, und so verabschiedeten sich Endres und Lars, um den Markt zu erkunden, Merlin begab sich auf Seelenjagd und die Spoekelbiester klarten das Lager auf. Zuerst war es an Mim und Arnvidh durch die Gassen der Händler zu schlendern und die angebotenen Waren zu bewundern, Selena und Acair gingen diese Unternehmung in den späten Nachmittagsstunden an. Zwischen der der 15. und 16. Stunde versammelten sich alle Banner des Marktes zum feierlichen Heerlagerumzug. Angeführt von Acair, schmetterten Mim, Arnvidh und, als Unterstützung, Endres ihren Leitspruch in die Mengen zu Hohenlockstedt. Arnvidh, nun ein fester Bestandteil der Spoekelbiester, befand sich in genau derselben Position wie Endres, nur einen Jahreszyklus zuvor. Ein Zeichen? Lassen wir uns überraschen, wie die Geschichte der Spoekelbiester sich entwickeln wird.

Nach dem Heerlagerumzug begaben sich Mim und Arnvidh zu der Stätte, an der die wilden Spielleut von Forgotten North Weisen und Sagen aus den Nordlanden zum Besten brachten. Wahrlich ein Genuss für die Ohren. Als der Abend hereinbrach, begaben sich Selena und Acair zu den mythischen Klängen der Musikusse von Faun, die mit ihrem Spiel zum Träumen einluden. Trotz aller Umstände. Denn bei Erlischen des letzten Tageslichtes öffneten sich die Himmelsschleusen und eine Flut an Regen ergoss sich auf das Gelände. Schnell waren die Wege zwischen den Lagern und Händlern aufgeweicht und man kam nur noch mit Mühe zu seinem Ziel. Teils bildeten sich komplett neue Gewässer, die auf keinen Karten verzeichnet waren. Doch die Zelte der Spoekelbiester hielten dieser Naturgewalt stand und alles innerhalb blieb trocken. Nur die Kleider am Leibe hingen schwer vom Wasser, und der aufkommende Wind trug dazu bei, dass sich unsere Helden von den Swadden Spoekelbiestern schnell in ihre Zelte verkrochen. Und so endete ein ansonsten sehr schöner Tag trotz trübem bis schlechtem Wetter.

MPS in Hohenlockstedt '17Der Sonntag begann damit, dass die Spoekelbiester versuchten ihre Sachen trocken zu kriegen. Viel Aussicht auf Erfolg bestand nicht, denn es schien erst als würde sich das Wetter des Vortages wiederholen. Zudem wehte nicht ein laues Lüftchen. Dennoch wurden überall Felle und Kleider aufgehängt und übergelegt. Die Hoffnung stirbt stets zu Letzt. Und bereits zur morgendlichen Besprechung brachen die ersten zarten Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke und vertrieben in kürzester Zeit die Armada an Wolken. Ein Aufatmen für die Haut und das eigene Wohlbefinden. Gut gelaunt begann man dann schliesslich die Eröffnung des Marktes, dieses Mal war Arnvidh der Hüter des heimischen Feuers. Auch durften die Spoekelbiester wieder Freunde in ihrem Lager begrüssen. Seelenfänger Merlin mit Jan und seiner schwarzen Zauberkiste im Schlepptau gaben sich die Ehre, sowie Marco, ein gern gesehener Gast und Freund des Lagers, beehrte die Spoekelbiester mit seiner Anwesenheit. Marco sorgte auch dafür, dass zum grossen Abschlussumzug alle vier Spoekelbiester unter ihrem Banner marschieren konnten, denn er übernahm die Feuerwache. Bedingt durch die Ankündigung, dass es im nächsten Jahre nicht mehr möglich sei, auf den Wiesen zu Hohenlockstedt zu hofieren, und da Hohenlockstedt für viele Heerlager, so auch für die Swadde Spoekelbiester, zugleich die letzte Station der jährlichen Pilgerfahrt ist, ward etwas Besonderes geplant. Nach dem Heerumzug wurde sich ein letztes Mal in voller Grösse und unter den vielen bunten Bannern präsentiert und dem geneigten Besucher ein wahrlich schönes Abschlussbild geliefert. Und dann kam auch schon der Zeitpunkt, an dem die letzten Besorgungen und die ersten Vorkehrungen zur bevorstehenden Heimreise getätigt wurden. Sobald die Pforten des Marktes geschlossen wurden, ging es an den Abbau des Lagers. Viele Hände, schnelles Ende, ward das Lager verpackt auf die Kutschen geladen, und die Spoekelbiester verabschiedeten sich auf den Wiesen zu Hohenlockstedt voneinander. Die Kutschen trennten sich auf halbem Wege und so endete die jährliche Pilgerreise der Swadde Spoekelbiester.

Und so will auch ich hier meine Geschichte enden lassen. Ich habe Euch soweit alle Erzählungen mitgegeben, und nun ist es an der Zeit „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Der Winter ist lang, und der Hof muss bestellt werden. Kummet gut durch die kalte Jahreszeit und falls es Euch beliebt, treffen wir uns im Frühjahr erneut wieder. Vielleicht kann ich Euch dann bereits von neuen Abenteuern berichten. Doch bis dahin, schaut Euch in Ruhe die gefangenen Seelen des MPS Holo an und gehabt Euch wohl, werter Freund.

Die Bilder wurden aufgenommen und zur Verfügung gestellt von Seelenfänger [Photographie].